Naturwissenschaftliche Sommerwoche 2023

Wir wollten wieder 5 Tage am Bach, im Wald und auf der Wiese unterwegs sein und die Wunder der Natur gemeinsam entdecken! Leider hat die außerordentliche Witterung mit wolkenlosem Himmel und gnadenloser Hitze so manches nicht zugelassen. Vieles musste nach drinnen verlegt werden. Durch die Unterstützung der Marktgemeinde Übelbach konnten wir dafür auch heuer wieder das Vereinsheim als Indoor-Standort nützen.

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Die Kinder bei einem Spiel mit Birgit Ömer (links im Hintergrund) und den Praktikantinnen Leonie Buchmüller (Mitte) und Lilia Fisch (rechts). (Alle Fotos im Text – wenn nicht anders benannt -stammen von Sibylle Buchmüller)

Programmpunkte:

Montag: Wasserkreislauf und -lebewesen kennenlernen, Dienstag: Alles rund um und mit Kräutern, Mittwoch: Wanderung am Wasserthemenweg, Donnerstag: Was krabbelt und fliegt denn da? Freitag: Versuche rund ums Wasser; Sport- und Badetag

Was man lernen muss, um es zu tun, das lernt man, indem man es tut“ (Aristoteles) – war das Motto von Birgit Ömer, Leiterin der heurigen „Naturwissenschaftlichen Sommerwoche 2.0″. Und es gab viel zu entdecken, zu tun, zu lernen und zu verstehen. Und das Schönste war und ist es wie jedes Jahr, am Bach zu forschen und zu spielen sowie das erfrischende Wasser im Pastnerteich zu genießen. Auch wenn sich durch  das warme Wetter Zerkarien [Larven von Saugwürmern (Trematoden)] stärker vermehrt hatten – so stellen und stellten diese keine Bedrohung für unsere Kinder dar. Manche Menschen reagieren jedoch kurzfristig allergisch darauf – was sich als roter, juckender Ausschlag, manchesmal verbunden mit Schwellungen und Fieber, zeigen kann. Der Mensch ist jedoch ein „Fehlwirt“ und die Larven sterben ab. Zuvor aufgetragene, wasserfeste Sonnencremen können das Eindringen von Zerkarien erschweren.

Information der DAZ.online – die Online-Version der „Unabhängigen pharmazeutischen Fachzeitschrift für Wissenschaft und Praxis“, die DAZ: Bei Verdacht auf Zerkarien im ­Badesee sollte man nach dem Schwimmen die Badebekleidung rasch ablegen und die Haut abrubbeln, dadurch werden eventuell vorhandene Larven entfernt. Vorbeugend hilft es, die Nähe zu Enten zu meiden. Längere Aufenthalte im Flachwasserbereich sollten vermieden werden, da dort Zerkarien vor allem auftreten. Stattdessen sollte man vor allem in tieferen oder leicht ­strömenden Bereichen schwimmen. Behandlung: Juckreizlindernde Gels, Lotionen mit Antihistaminika, gegebenenfalls fiebersenkende Mittel.

Die Übelbacher Kinder sind jedoch damit größtenteils schon erfahren – und hatten nur einen Wunsch: ab ins Wasser! Denn dieses Jahr haben sich 15 Kinder – auschließlich Übelbacher*innen – angemeldet! Eine überaus homogene, fröhliche und interessierte Kinderschar! Danke an Elke Eichmann – sie hat die Anmeldung in der Volksschule Übelbach übernommen und hat eifrig das Interesse der Kinder und Eltern für unsere Sommerwoche geweckt!

Unterstützend für Birgit Ömer begleiteten tageweise Elke Eichmann und Sibylle Buchmüller sowie die ganze Woche die beiden Praktikantinnen Leonie Buchmüller und Lilia Fisch die Kinder bei ihren forschenden Herausforderungen und den fröhlichen Spielen! Köstliches Mittagessen brachte jeden Tag die Münzlmoarbäurin Elisabeth Köll vom Genuss-Hofladen Köll in Übelbach!

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Im Schatten eins großen Baumes am Münzlmoarhof Schinnerl-Köll war es herrlich kühl! Alle genießen es dankbar! (Foto: Harry Hörzer, BezirksREVUE)

Am Montag wurde im Übelbach nach Wasserlebewesen gesucht, diese bestimmt und ihre Lebensweise besprochen. Und was gibt es Schöneres, als im kühlen Wasser (14°C) zu waten, zu suchen, zu entdecken und auch fröhlich zu spritzen und sich an diesen heißen Tagen zu erfrischen!

Herrlich ist es im kühlen Nass!

Herrlich ist es im kühlen Nass!

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Und welches Tier ist denn das?

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Wasserflöhe, Strudelwürmer, Köcherfliegenlarven …

Am Dienstag gestaltete Elisabeth Köll als Kräuterpädagogin einen Halbtag mit den Kindern – und waren mit einer Schnitzeljagd auf der Suche nach essbaren Wildkräutern unterwegs. Danach wurden diese gewaschen, geschnippelt und zu einem köstlichen Aufstrich verarbeitet – sowie auch das Mittagessen mit diesen Kräutern gewürzt wurde.
Auf der Kräuterwanderung mit Blick nach Übelbach

Auf der Kräuterwanderung mit Blick nach Übelbach

Am nächsten Tag (Mittwoch) wanderten die Kinder entlang des Wasserthemenweges „WWW-WasserWissensWelt“ am Übelbach – und durften zusätzlich zu all dem interessanten Wasser-Wissen auch in den Brunnen und einen Hochbehälter der Trinkwasserversorgung Übelbach schauen. War das Wasser dort doch glasklar und herrlich frisch (ca. 9°C). Danke an Herrn Huber, Außendienst-Mitarbeiter der Marktgemeinde Übelbach, für diese interessante Möglichkeit!

Am Donnerstag gestalteten Biologin Lisi Ofner und Geographin Angelika Riegler einen weiteren, ganz besonderen Tag. Unter dem Thema „Was krabbelt und fliegt denn da?“ machten sie sich mit den Kindern auf die Suche nach den Winzlingen im Erdboden … krabbelnde, kriechende, sich schlängende Lebewesen, Pilze und Bakterien. Diese bauen den Boden auf, indem sie organisches Material zersetzen. Leider hielten sie sich ein wenig versteckt, gab es doch keinen gewachsenen Waldboden in unmittelbarer Nähe des Vereinsheims. Aber einige konnten doch beobachtet und bestimmt werden – und husch, waren sie auch schon wieder fort und machten sich an ihre so wichtige Arbeit als Destruenten (Zersetzer). Und auf diesem – auf diese Weise vorbereiteten Boden, bestehend aus anorganischen und organischen Stoffen (Mineralstoffe, Huminstoffe) – gedeihen wiederum alle Wild- und Kulturpflanzen prächtig! Und diese benötigen zu ihrer Vermehrung fliegende Insekten, Schmetterlinge, Wildbienen und Honigbienen als Bestäuber! Und genau mit diesen Insekten setzten wir uns anschließend noch intensiver auseinander – und damit wurde es erst so richtig interessant!

Lisi brachte eine handbetriebene Honigschleuder mit, Angelika vier Honigrähmchen, vollgefüllt mit süßem Honig von Imker Hermann Harrer aus Fladnitz a.d. Teichalm. Zuerst mussten diese entdeckelt werden, bevor die Kinder im Wechsel und ganz gleichmäßig die Schleuder drehen durften.

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Zuerst mussten die Honigwaben entdeckelt werden …

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… und die Honigschleuder gleichmäßig gedreht werden!

Das Ergebnis: köstlicher, goldgelber Honig floss in einen großen Topf und jedes Kind bekam ein Gläschen voll von dieser gesunden, süßen Schleckerei mit nach Hause. Die Imker*innen (und auch wir) stibitzen auf diese Weise den Bienen ihren Wintervorrat – aber dieser wird durch Zuckerwasser und Zuckerteig ersetzt, womit die Honigbiene gut über den Winter kommt. Die Imker*innen kümmern sich im Gegenzug aber auch noch um die Gesundheit der Honigbiene und kämpfen um ihr Überleben, und das nicht nur im Winter. Denn die Varroamilbe sowie einige gefährliche Krankheiten (Pilzerkrankungen) bedrohen das Leben der Honigbienen.

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Es fließt köstlicher Honig durch ein Sieb in den Topf!

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Auch ein Smoker, mit dem man die Bienen beruhigt, konnte ausprobiert werden!

Aber auch die Wildbienen brauchen Unterstützung – und so bastelte jedes Kind ein kleines Insektenhotel aus Bambusröhrchen, mit bunt bemalter Deckplatte aus Holz. Da musste mit der großen Astschere geschnitten, mit der Bohrmaschine gebohrt und mit Schleifpapier geschliffen werden. Diese bunten, wunderschönen „Hotels“ können die Kinder nun auf ihrem Balkon, auf der Terrasse oder im Garten aufhängen und im nächsten Frühjahr die Wildbienen beim Nestbau beobachten. Denn – Wildbienen können zwar stechen, tun es aber nicht, da sie keinen Bienenstaat verteidigen müssen.

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Hier wird gemalt …

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… und gebohrt …

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… und die frisch bemalten, bunten Abdeckhölzchen für die Bambusröhrchen der Insektenhotels müssen noch ein wenig in der Sonne trocknen …

Auch lustige Bienen wurden an diesem Tag gebastelt und nach Bewegungsspielen auf der Wiese gab es zur Stärkung köstliches Brot, frisch gebacken von Elisabeth Köll, veredelt mit Butter und Honig. Hmmmm … war das fein! Leihweise hat Angelika die lustigen Bienen für ein Fest der Imker in Fladnitz a.d. Teichalm als Tischschmuck von den Kindern bekommen – einige sind noch bei ihr zuhause und können jederzeit abgeholt oder zugeschickt werden! :-)

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So schöne Bienchen wurden gebastelt!

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Ist die nicht lieb?

 

 

 

Der letzte Tag (Freitag) war erfüllt mit verschiedenen Aufgaben (Versuche rund ums Wasser) und  einem Abschlussquiz – aber letztlich war er geprägt von viel Spiel und Spaß und dem Springen und Schwimmen im Pastnerteich!

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… und auch ein Feuerwehreinsatz hat die Kinder gefesselt!

Es war eine wunderschöne Woche, die Kinder waren großartig! Danke an euch und alle, die mitgeholfen haben!

Bericht: Angelika Riegler