Die Sommerwochen 2019 in Übelbach: Bericht für das 1. Team

Die beiden Sommerferienwochen 2019, „PHANTASTISCHE GEHEIMNISSE DER NATUR, neugierige Naturforscher*innen auf märchenhafter Entdeckungsreise“ (1. Team)  und „ABENTEUER NATUR und mutige Naturforscher*innen auf Berg- und Quellentour“ (2. Team) wurden von der Marktgemeinde Übelbach in ihrem Umweltbildungsprogramm als Umweltbildungsgemeinde angeboten und gefördert. AGUAStud arbeitete die Inhalte im Auftrag der Marktgemeinde Übelbach aus und setzte diese in Zusammenarbeit mit der Karl-Franzens-Universität (Institute der Geographie und Biologie) um.

1. Team: „PHANTASTISCHE GEHEIMNISSE DER NATUR, neugierige Naturforscher*innen auf märchenhafter Entdeckungsreise“, Alter der Kinder: 6 – 10 Jahre. Bericht: Mag. Lisi Ofner (1. Tag) und Leonhard Lorber. Fotos (wenn nicht anders zitiert) von: Leonhard Lorber, Lisi und Onni Ofner sowie Julia Mitterer (Die Fotos bitte anklicken, um sie zu vergrößern!).

LEITUNG der Sommerwoche: Leonhard Lorber (Lehramt Biologie, Philosophie, Psychologie), unterstützt von Julia Mitterer (Lehramt Biologie, Chemie) und Stefan Pierer (Umweltsystemwissenschafter) sowie am 1. Tag von Mag. Lisi Ofner (Biologin).

BERICHT

1. Tag (Montag, 19. August 2019, in und am Übelbach) Bericht: Mag. Lisi Ofner:

Um 9 Uhr starteten wir im Vereinsheim in Übelbach damit, um zu zeichnen, zu malen, zu schreiben oder um zu beschreiben, was wir uns von der kommenden Woche erwarten, wünschen oder auch nicht wünschen.

Anschließend setzten wir uns gemütlich zusammen, um 2 Fabeln von Lafontaine zu lauschen („Der Löwe und die Ratte“ und „Die Taube und die Ameise“). Beide Geschichten handeln davon, wie kleine, scheinbar schwächere Tiere jemand Großem helfen können.

Diese Erzählungen nahmen wir als Anstoß, um anschließend in ein kleines Waldstück am Übelbach zu laufen, um dort zu erforschen, wie die kleinen Wesen im Waldboden Großes bewirken können, indem sie das herabfallende Laub innerhalb kurzer Zeit in wertvollen Humus aufbereiten und so die Nährstoffe in einem ewigen Kreislauf wieder für die Bäume verfügbar machen. Ausgerüstet mit Sieben, weißen Tüchern und Becherlupen fanden wir alsbald eine große Anzahl der meist übersehenen, oft wunderschön und bizarr aussehenden Tiere: Weberknechte, winzige Spinnen, Asseln, Hundertfüßler, Tausendfüßler, Pseudoskorpione, Milben, Schnecken, Springschwänze, Regenwürmer, Käfer, Ameisen. Hinzu kommen noch andere Organismen, die mit freiem Auge nicht sichtbar sind. Jede dieser Arten fügt sich in eine bestimmte Nische, manche fressen herabfallende Blätter, manche sind auf das Zersetzen der Blattadern spezialisiert, manche wieder fressen die Ausscheidungen anderer Tiere, dann gibt es Jäger und holzabbauende Bodenbewohner. Würde es diese Lebewesen nicht geben, würden sich Laub, Äste und anderes über die Jahre meterhoch auftürmen.

IMG-20190902-WA0044_kleinIMG-20190902-WA0042_klein IMG-20190902-WA0041kleinUnd Lisi hatte auch eine Arbeitsblatt für die Kinder mitgebracht. Die Aufgabe war garnicht so einfach zu lösen, aber gemeinsam schafften es die Kinder, nachdem sie viele der Tiere auch in der Natur bestimmen konnten!

Kleine Wesen, die Großes bewirken © Mag. Lisi Ofner

Kleine Wesen, die Großes bewirken © Mag. Lisi Ofner

Ganz zufällig ging den Kindern auch die wunderschöne Raupe der Ahorneule ins „Netz“.IMG-20190902-WA0068_klein

Raupe der Ahorn-Rindeneule (Acronicta aceris)

Die hübsche Raupe der Ahorn-Rindeneule (Acronicta aceris), auch Ahorneule oder Rosskastanieneule genannt.

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Und so sieht die geschlüpfte Ahorneule aus (Foto: Fvlamoen, Wikipedia)

Wer vom vielen Suchen, Bestimmen und Bestaunen müde wurde, konnte am Waldboden Fantasiewesen bauen. Hier einige der Kunstwerke!

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1. Waldtier: es sieht fast so aus, als trüge es ein Geweih?

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2. Waldtier: ist das vielleicht ein Tausendfüßler?

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3. Waldtier: wem gehören die großen Ohren?

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4. Waldtier: wer bist denn du? Schmetterling, Libelle oder …?

Nach der Jause spielten wir auf der Wiese vor dem Vereinsheim lustige Spiele wie das Evolutionsspiel, in dem man sich von der Amöbe über einen Frosch und einen Affen zum Menschen „hochentwickeln“ kann, oder das Spinnenspiel, wo sich Kinder in Wolfsspinnen verwandeln und Springschwänze jagen.

IMG-20190902-WA0048_kleinIMG-20190902-WA0010Die Zeit verging schnell, schon war es Mittag und wir spazierten ins Gasthaus „Zur Sonne“ im Alten Markt Übelbach, um köstliche Spaghetti mit Salat zu schmausen. Am Rückweg bestaunten wir die vielen Pflanzen, die in der essbaren Gemeinde Übelbach am Wegrand wachsen.

Nach der Nachspeise im Vereinsheim (ein ausgezeichneter Kuchen von einer Mutter gespendet) gings nun aber zum Übelbach zum Wassertiere Fangen und Bestimmen, ein jährlich wiederkehrendes Highlight insbesondere bei warmem Sommerwetter wie an diesem Tag – und Lisi hatte noch ein kleines Rätsel mitgebracht. Aber das war für alle Kinder einfach zu lösen!

Die versteckte Welt im Bach © Mag. Lisi Ofner

Die versteckte Welt im Bach
© Mag. Lisi Ofner

Folgende Tiere konnten wir erwischen und bestimmen:

  • Eintagsfliegenlarven,
  • Steinfliegenlarven,
  • Köcherfliegenlarven,
  • Strudelwürmer,
  • Napfschnecken,
  • Piratenspinnen,
  • Bachflohkrebse,
  • Signalkrebse
Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus)

Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus)

Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus)

Ein wenig gruselig: der Signalkrebs von seiner Unterseite und mit seinen riesigen Scheren!

Neben der Begeisterungsfähigkeit der Kinder war für uns die schönste Erfahrung auch, wie kreativ die Kinder waren: so bereiteten sie aus Eigeninitiative den feinsten Saft mit klarem Bachwasser und den herrlichsten Früchten der Natur vor Ort zu: Himbeeren und Sanddorn!

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2. TAG (Dienstag, der 20. 8. 2019, bei der Bockstallerhütte) Bericht: Leonhard Lorber:

Der zweite Tag startete gleich ganz schön anstrengend: im Auftrag eines Ritters über Stock und Stein im Wald und auf der Almweide; immer auf der Suche nach einem versteckten Bergkristall eines bösen Zauberers.

Doch was war das Spannendste? Die lebendige Umwelt um uns herum. Sprich Feldrillen, geschützte Lebewesen wie der Feuersalamander (Salamandra salamandra) und natürlich hunderte Heuschrecken haben es uns angetan. Die Kinder stürmten los und sammelten was das Zeug hielt. Die gesammelten Tiere wurden als Gemeiner Grashüpfer (Chorthippus parallelus) und Wiesengrashüpfer (Chorthippus dorsatus) bestimmt. Auch eine Besonderheit war dabei: die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens), sie gilt in vielen Bereichen Europas als stark gefährdet; in Übelbach und Umgebung fanden wir sie erfreulicherweise in großer Zahl!

Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens)

Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens)

Kleine Goldschrecke (Euthystira brachyptera)

Kleine Goldschrecke (Euthystira brachyptera)

Feldheuschrecke (Chorothippus)

Feldheuschrecke (Chorthippus)

Erbseneule (Ceramica pisi)

Auffällige Raupe des Nachtfalters Erbseneule (Ceramica pisi)

Feldgrille (Gryllus campestris)

Feldgrille (Gryllus campestris)

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Das schöne Sechsfleck-Widderchen (Zygaena filipendulae)

Auf unserer Suche nach dem versteckten Bergkristall begegneten wir einigen Tieren nur indirekt: ein Fuchsschädel mit typischem Raubtiergebiss faszinierte uns ebenso wie ein Natternhemd – der wunderschöne papierartige Häutungsrest einer Schlange.

Nach der langen Reise schmeckten uns Fritzens köstliche Käsespätzle (Bockstallerhütte) besonders gut und wir ließen den Tag langsam ausklingen!

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IMG-20190902-WA0030IMG-20190902-WA0031IMG-20190902-WA0034Eule_achtsam_ohne Lied3. TAG (Mittwoch, 21. 8. 2019, beim Schranken Hoyer), Bericht: Leonhard Lorber:

Am dritten Tag versuchten wir den Wald mit all unseren Sinnen wahrzunehmen. Wie fühlt sich ein Zapfen an, wie ein Krickerl, wie ein Natternhemd? Das Schneiden von Haselstöcken & das anschließende Verzieren waren neben dem Gestalten eines Sommerwochen-Tshirts unsere kreativen Tätigkeiten mit unglaublich schönen Endresultaten! Wer noch nicht zu müde war, machte sich auf zu diversen Streifzügen durch Wald & Wiese um Neues zu entdecken und mehr über bekannte Dinge zu erfahren! Die Fragen der Kinder waren mannigfaltig und teilweise gar nicht leicht zu beantworten! Nach dem Basteln und vor dem Essen wuschen wir uns die Hände im eiskalten, glasklaren Wasser des Baches. Das warme Gulasch vom GH Hammerherrenhaus (Gisela Glänzer) tat uns an diesem kühlen Tag besonders gut!

IMG-20190902-WA0027IMG-20190902-WA0037 IMG-20190902-WA0036Die letzten Stunden verbrachten wir im gemeinsamen Spiel & gemütlichen Zusammensein mit dem 2. Team, das vom Gleinalmschutzhaus zu uns herunterkam. Besonders lustig für die Kinder mit Geschwistern in der anderen Gruppe! Da wurden Abenteuer erzählt und Geschichten ausgetauscht!

... und Schnitzen war bei den Großen wie den Kleinen immer aktuell!

Eule_achtsam_ohne Lied4. TAG ( Donnerstag, 22. 8. 2019, Pastnerteich/Übelbach), Bericht: Leonhard Lorber:

Der vierte Tag war der Beginn des Übernachtungsabenteuers auf der Wiese neben dem Pastner Teich! Nach unseren letzten spannenden Versuchen über den Wassertransport in Pflanzen im Vereinsheim machten wir uns auf den Weg zu unserem Lagerplatz.

Der Wassertransport in den weißen Blumen wird durch die blauen Einfärbungen (Tinte) sichtbar!

Der Wassertransport in den weißen Blumen wird durch die blauen Einfärbungen (Tinte) sichtbar!

Nun wurden die Zelte aufgebaut, Isomatte & Schlafsack hergerichtet, die Feuerstelle vorbereitet – was es da nicht alles zu tun gab! Danach haben wir es ausgekostet, einen Spielplatz direkt neben unserem Lager zu haben!

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IMG-20190902-WA0013Am Abend saßen wir noch lange am Lagerfeuer, grillten uns Würstchen, Grillkäse und Marshmallows bis wir nicht mehr konnten und erzählten uns Geschichten. Nach dem Zähneputzen und wildem Spiel um die Zelte herum gingen wir ins Bett, Einzelne auch sehr widerwillig. 😉

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Eule_achtsam_ohne Lied5. TAG (Freitag, 23. 8. 2019, Pastnerteich/Übelbach), Bericht: Leonhard Lorber:

Nach einem ausgedehnten Frühstück mit heißem Kakao waren alle gestärkt für einen lustigen, letzten Tag. Wir genossen die Sonne, den Sand, die Schaukeln, den Kletterstein – kurz: es war ein gemütlicher Ausklang bei perfektem Badewetter, gemeinsam mit dem zweiten Team, dessen Woche auch am Pastnerteich ausklang. DANKE für die vielen guten Kuchen, die von den Eltern mitgebracht wurden!

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Mondvogel – wer bist du? Sommerwoche 2019

Wer spazierte am Pastnerteich in Übelbach am letzten Tag der Sommerwoche 2019 über den Tisch? Die Raupe eines Mondvogels (Phalera bucephala) – eines großen Nachtfalters.

Raupenstadium des Mondvogels oder Mondfleck (Phalera bucephala)

Raupenstadium des Mondvogels oder Mondfleck (Phalera bucephala), Foto Angelika Riegler

Die Flügelspanne des Imago (erwachsenes Tier = Falter) beträgt zwischen 6 – 7 cm, seine Flügel sind grau, silbern schuppig und tragen an der Flügelspitze jeweils einen leuchtend hellbraunen Fleck, den Mondfleck. Klappt der Falter die Flügel zusammen, sieht er wie ein Holzsstück aus – eine wunderbare Tarnung!

Ein Stück Holz? Nein, ein Schmetterling!

Ein Stück Holz? Nein, ein Schmetterling! (Foto: Art Mechanik, Wikipedia)

Der Mondvogel oder Mondfleck () aus der Familie der Zahnspinner

Der Mondvogel oder Mondfleck (Phalera bucephala) aus der Familie der Zahnspinner (Foto: www.lepiforum.de)

 

 

 

 

 

 

 

Schmetterlinge haben vier Entwicklungsstadien und durchlaufen eine vollständige Metamorphose: Ei, Raupe, Puppe und Falter. Die Futterpflanzen des Mondvogels sind vor allem Weiden, Erlen, Birken und Haseln, diese sind alle feuchtigkeitsliebende Pflanzen. Daher findet der Mondvogel am Übelbach und am Pastnerteich ideale Lebensräume!

1. TAG des zweiten Teams der Sommerwoche 2019 in Übelbach

Die beiden Sommerferienwochen 2019, „PHANTASTISCHE GEHEIMNISSE DER NATUR, neugierige Naturforscher*innen auf märchenhafter Entdeckungsreise“ und „ABENTEUER NATUR, mutige Naturforscher*innen auf Berg- und Quellentour“ wurden von der Marktgemeinde Übelbach in ihrem Umweltbildungsprogramm als Umweltbildungsgemeinde angeboten und gefördert. AGUAStud arbeitete die Inhalte im Auftrag der Marktgemeinde Übelbach aus und setzte diese in Zusammenarbeit mit der Karl-Franzens-Universität (Institute der Geographie und Biologie) um. 

BERICHT

2. Team: „ABENTEUER NATUR, mutige Naturforscher*innen auf Berg- und Quellentour“

LEITUNG: Angelika Riegler, MSc, unterstützt durch Frau Dr. Ismene Fertschai (Institut für Biologie, Uni Graz), Herrn Mag. Peter Ofner (Geologie), Stefan Pierer (Umweltsystemwissenschaften), Julia Mitterer (Lehramt Biologie) und Lea Feuerstein (AHS-Schülerin). Zudem trugen zahlreiche engagierte Einwohner*innen Übelbachs zum guten Gelingen dieser Sommerferienwoche bei – entsprechend dem Leitbild einer Umweltbildungsgemeinde. Diesbezügliche Danksagungen finden sich im Bericht!

Der 1. Tag (Montag, der 19. August 2019) war neben dem Kennenlernen und Lagerbauen dem Schwerpunkt Geographie gewidmet. Bericht und Fotos: Angelika Riegler, MSc. (Die Fotos bitte anklicken, um sie zu vergrößern!)

Entsprechend unserem Motto „Mit offenen Augen und mit Achtsamkeit unterwegs sein“ bedeutet, mich auf meine Umwelt einzulassen, bewusst in ihr unterwegs zu sein – achtsam auf das Kleine und Unscheinbare sowie aufmerksam auf die Zusammenhänge im „Großen Ganzen“ zu sein und mich selbst darin bewusst wahrzunehmen und zu erfahren: WO bin ich, WAS ist um mich herum, WIE ist alles miteinander verbunden, WER begleitet mich, WELCHE Rolle spielt alles in diesem Gefüge sowie WELCHEN Anteil habe ich an dieser großen Gemeinschaft?

Dazu gehört das Erlernen des richtigen Umgangs mit einer Karte und dem Kompass – denn der Blick auf eine Karte ermöglicht uns den großen Überblick und das bewusste Wahrnehmen des WO bin ich hier, am Berg, auf der Almwiese, zwischen Kühen, in der Sonne – als ein Teil meiner Umwelt, und der Kompass zeigt mir meinen Weg, den kleinen Weg in der großen Gesamtheit, er lässt mich in meiner Umgebung zurechtfinden, mich orientieren und meine Umwelt bewusst betrachten. Und ich bin mit dem Kompass in der Hand zwar auf mich gestellt aber doch in einer Gemeinschaft, einer kleinen Gruppe (drei Gruppen zu je 4 Kindern mit einem/einer Begleiter*in) unterwegs.

Viele Aufgaben ermöglichten das Bewusst-Unterwegs-Sein, mit offenen Augen: Siehe das Dokument Orientierungslauf, das die Kinder mitbekommen haben sowie die allgemeine Einleitung (Sphären der Erde) für unsere Woche bzw. für diesen Tag.

Die Gruppe Atmosphäre ist mit dem Kompass und Angelika Riegler unterwegs ...

Die Gruppe „Atmosphäre“ ist mit dem Kompass und Angelika Riegler rund um den Schererkogel unterwegs …

... und sie sind konzentriert bei der Aufgabe, sich den geologischen Aufschluss genau anzusehen und zu zeichnen!

… und sie sind konzentriert bei der Aufgabe, sich den geologischen Aufschluss – die Felswand – genau anzusehen und zu zeichnen!

Den Weg zu finden ist gar nicht so schwierig ...

Den Weg zu finden ist gar nicht so schwierig …

Hier steht etwas auf einer grünen Tafel auf dem Hochsitz ... aha, ja - und wird auf dem Arbeitsblatt eingetragen!

… und die Aufgaben leicht zu erfüllen. Hier steht etwas auf einer grünen Tafel auf dem Hochsitz … aha, ja – und es wird auf dem Arbeitsblatt eingetragen!

Wir sind schon eine zeitlang unterwegs - es ist eine lustige Herausforderung, die die Kinder problemlos meistern!

Hier sind wir schon eine zeitlang unterwegs – es ist eine lustige Herausforderung, die die Kinder problemlos meistern!

... und jetzt haben sie bemerkt, dass sie wieder zurück sind - sie haben ihren schon vorbereiteten Schlafplatz entdeckt!

Und jetzt haben sie gerade bemerkt, dass sie wieder zurück sind – sie haben ihren schon zuvor ein wenig vorbereiteten Schlafplatz entdeckt! Ha, welche Freude …

Doch bevor sie ihre Schlafplätze fertig bauen konnten, durften sie noch mit dem Holter-Fritz in den Brunnen schauen - nicht ohne zu schätzen, wie tief er ist und wie hoch das Wasser in ihm steht!

… doch bevor sie ihre Schlafplätze fertig bauen konnten, durften sie noch mit dem Holter-Fritz von der Bockstallerhütte (Fritz Rachoinig)  in den Brunnen schauen – nicht ohne zu schätzen, wie tief er ist und wie hoch das Wasser in ihm steht – mit der Info, warum sie Wasser sparen mussten!

Doch leider mussten die Kinder am Abend ihre selbstgebauten Zelte doch wieder abbauen, da sich Regen und Gewitter ankündigten!

Doch trotz aller Freude mussten die Kinder am Abend ihre selbstgebauten Zelte doch wieder abbauen, da sich Regen und Gewitter ankündigten …

... aber das Schlafen unter Tischen und Bänken in der Gaststube und im Trockenen war auch seeehr lustig - währenddessen es draußen pritschelte, blitzte und donnerte!

… aber das Schlafen unter Tischen und Bänken in der Gaststube und im Trockenen war auch seeehr lustig – währenddessen es draußen pritschelte, blitzte und donnerte!

 

2. TAG des zweiten Teams der Sommerwoche 2019 in Übelbach

Der 2. Tag (Dienstag, der 20. August 2019) war den Schwerpunkten Geologie und Biologie gewidmet. Bericht und Fotos: Angelika Riegler, MSc. (Die Fotos bitte anklicken, um sie zu vergrößern!)

Am Morgen des zweiten Tages hatte sich das Gewitter verzogen – und es herrschte ein angenehm mildes Wetter, ideal für unsere heutige, weite Wanderung auf die Gleinalm! Und die Kinder trugen alle stolz ihre gestern gefertigten T-shirts. Wie jedes Jahr ein Highlight auf unserer Sommerwoche – und auch diesmal erfolgte eine Einteilung nach den Geosphären, denn die Kinder hatten schon den Durchblick:P1080302_klein

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  1. Gruppe: Lithosphäre und Pedosphäre
  2. Gruppe: Biosphäre und Anthroposphäre
  3. Gruppe: Hydrosphäre und Kryosphäre
  4. Gruppe: Atmosphäre und der interplanetare Raum

Naja – „das sind eben Stein, Boden, Natur, Mensch, Wasser, Eis, Luft und Sonne, ganz klar“ – meinten die Kinder! Und so bemalten sie auch ihre T-shirts. Am Bild oben sieht man, dass sie sich auch darum bemühten, alle vier T-shirts in einer Gruppe gleich zu gestalten!

Unser Geologe Mag. Peter Ofner sowie Frau Dr. Ismene Fertschai, Biologin am Institut für Biologie an der Uni Graz sind gleich nach unserem Frühstück angekommen! Sie werden uns heute auf unserem Weg begleiten, Frau Dr. Fertschai allerdings wird mit uns auch noch den Mittwoch und Donnerstag unterwegs sein. Denn Biologisches zu entdecken und zu bestimmen kann nicht nur an einem Tag der Schwerpunkt sein!

Aber zuerst wird noch unser „Krafttrunk“ – Oxymel hergestellt! Da wird mit Begeisterung gleichzeitig gerührt und geschleckt, besteht er doch hauptsächlich aus Honig! Was Oxymel genau ist, lest bitte hier, auf unserem Oxymel-Informationsblatt! Alle dazugehörigen verwendbaren Wildkräuter und Beeren konnten unter unserer Begleitung bestimmt und gesammelt werden: beispielsweise Augentrost, Wilder Oregano, Quendel, Johanniskraut, Minze oder Beeren wie Heidelbeeren, Himbeeren oder Brombeeren (Infoblatt essbare Kräuter und Beeren sowie giftige Pflanzen und Beeren). Diese sollten dem „Sauerhonig“ hinzugefügt werden – ihre Inhaltsstoffe machen das Getränk erst zu dem besonderen Kräftigungs- bzw. Heilmittel (Abwehrkräfte stärkend). Ich habe immer „sollte“ geschrieben – denn die Kinder liebten es einfach so – sie leckten und kosteten immer wieder unterwegs an dem Sauerhonig ohne Beigabe von Kräutern und Beeren. Und Essig und Honig haben auch für sich eine gute Wirkung!

Geologie: Manche Kinder wissen schon gut über Plattentektonik Bescheid – die Tests mit verdünnter Salzsäure, ob es Kalk bzw. Marmor, kalkhaltiger Schiefer oder kalkfreies Gestein wie Glimmerschiefer, Quarzit, Gneis oder Amphibolit ist, sind aufregend! Der Geologe beschreibt den Kindern, wie das Steirische Randgebirge entstanden ist – die Berge, auf denen wir gerade fröhlich unterwegs sind!

Wenn die Salzsäure aufschäumt, ist das Gestein kalkhaltig ... das ist spannend!

Wenn die Salzsäure aufschäumt, ist das Gestein kalkhaltig, sonst nicht. Das ist spannend!

Die geologische Karte der Steiermark - wie ein bunter Fleckerlteppich!

Die geologische Karte der Steiermark – sie ist wie ein bunter Fleckerlteppich!

... ja und so verschieben sich die Gesteinsplatten, werden subduziert und unter hohem Druck und Temperatur wird das Gestein umgewandelt.

Ja und so verschieben sich die Gesteinsplatten, werden subduziert und das Gestein wird unter hohem Druck und hoher Temperatur umgewandelt …

... und egal ob Marmor oder metamorphes Gestein (hier Kalk bzw. Marmor) - zum Kraxeln ist es immer schön!

… und egal ob Kalk oder metamorphes Gestein (hier Kalk bzw. Marmor) – zum Kraxeln ist es immer schön!

Wir entdecken unterwegs auch eine Wespenspinne (Argiope bruennichi) – eine Migrantin aus dem südlichen Europa, selten auf dieser Höhe zu finden (1200m Seehöhe) und, sie ist Zeigerin des Klimawandels!

Eine Wespenspinne (Argiope bruennichi) oder auch Tigerspinne - eine Migrantin aus dem südlichen Europa, selten auf dieser Höhe - Zeigerin des Klimawandels!

Wespenspinne oder auch Tigerspinne  (Argiope bruennichi)

Unser Wanderweg ist auf einer Basiskarte eingezeichnet – ebenso wie auf der geologischen Karte (beide: digitaler Atlas Steiermark). Hier sieht man, aus welch unterschiedlichen Gesteinen das Gebirge aufgebaut ist!Karte (Peter_Wanderweg)_NEUGeologie mit Weg, Legende (2)Zuerst führt uns unsere Wanderung vom Bockstaller, vorbei am Krautwasch, bis zur Höferhütte. Dort wollten wir jausnen – doch Dienstag ist Ruhetag, also mussten wir die Jause im Rucksack mittragen und die Kinder durften Speck, Käse, Brot, Gurken und Paprika selbst schneiden, weshalb alles noch viiiiiel besser schmeckte.

Zoe hilft beim Vorbereiten der Jause!

Zoe hilft beim Vorbereiten der Jause!

Das Wandern ist anstrengend … doch es gab unterwegs so viel zu tun, zu schauen und zu staunen, dass die Zeit und der Weg beinahe unbemerkt vorübergingen. Obwohl die Kinder letztlich vom Wandern sehr müde waren, waren sie nicht müde genug, um den Tag doch bei wildem Spiel im Lager des Gleinalmschutzhauses zu beschließen.

Der heutige Tag beinhaltete so viele Highlights, sodass er zum intensivsten Tag der Woche wurde. Nur kurz geschildert:

Beim Wandern ...

Beim Wandern …

... beim Beobachten ...

… beim Beobachten …

... und beim Entdecken!

… und beim Entdecken!

Unterwegs treffen wir auf einen großartigen Baum, eine mächtige, uralte Lärche (Europäische Lärche (Larix decidua). Ihr Alter wagen wir nicht zu schätzen, ihre Größe ist kaum auf das Foto zu bannen. Die Kinder messen den Stammumfang – es sind 4,5 m! Wie groß ist dann der Durchmesser bzw. Radius? Wir haben es nicht ausgerechnet – zu müde waren die Kinder. Aber hier die Formel: 2rπ = U. Somit sind 2r (= Durchmesser d) = U durch π. Infolgedessen beträgt der Stammdurchmesser ca. 1,4 m! Die Europäische Lärche kann bis zu 600 Jahre alt werden und einen maximalen Stammdurchmesser von 1,5 bis 2 Meter erreichen. Diese Lärche hat wohl beinahe ihr Höchstalter und Wachstums-Maximum erreicht – trotzdem hält sie immer noch tapfer allen Unbillen des Wetters und jeder Witterung stand (Infoblatt Baum)

Europäische Lärche (Larix decidua)

Europäische Lärche (Larix decidua)

Ja, sichtbar müde sind die Kinder schon, hier beim Kalkkreuz, doch bald darauf sind ihre Lebensgeister wieder geweckt, denn Spannendes erwartet sie!

Müde am Kalkkreuz ...

Müde am Kalkkreuz …

... geht es nach kurzer Rast weiter mit verbundenen Augen, an einem Seil geführt, um sich selbst bewusst zu spüren!

… doch geht es nach kurzer Rast weiter mit verbundenen Augen – an einem Seil geführt – um sich selbst bewusst in der Natur zu spüren!

Und nach 20 Minuten in Dunkelheit wieder das helle Licht und die Natur der weiten Ferne sehen ...

… und um nach ca. 20 Minuten in Dunkelheit wieder ins helle Licht und in die weite Ferne zu sehen …

Der Weg führte uns vorbei am Walzkogel, dem Schanzkreuz/Tiefensattel und dem Ochsenkogel bis zum Prentlstall auf der Lipizzanerweide. Die Tränken für die Pferde sammeln Quellwasser von zwei Nebenquellen der Kainach. Unterwegs konnten wir biologische und geologische Besonderheiten entdecken und besprechen:

Biologisch: Am Waldrand blühte vielfach in zartem Rosa die Erika (Erica), ein Heidekrautgewächs. Sie ist Futterpflanze für verschiedene Schmetterlingsarten sowie deren Raupen, und sie ist eine Zeigerpflanze. Diese sind Pflanzen, deren Vorkommen auf bestimmte chemisch physikalische Eigenschaften des Bodens schließen lassen. Die Erika gedeiht vornehmlich auf kalkfreien Standorten, sie liebt also sauren Boden (über Silikatgestein), wie z.B. auch Heidelbeere. Am Kalkkreuz haben die Kinder einen anderen Standort- bzw. Bodenzeiger kennengelernt. Die Buche (Fagus). Sie deutet mit ihrem Vorkommen auf kalkhaltigen Untergrund hin – der Name Kalkkreuz bestätigt das! An diesen Beispielen wird das Gestein und seine Wirkung auf Boden und Pflanzen für uns sichtbar! (Siehe Infoblatt Nahrungskreislauf-Boden)

Und – unterwegs zählten die Kinder insgesamt 67 Ameisenhügel! Wie gibt es denn so etwas? Warum so viele hier und nicht anderswo auch? Siehe Infoblatt-Ameisen!

Ameisenhügel, Ameisenhügel ...

Ameisenhügel, Ameisenhügel …

... wohin man auch schaute, Ameisen überall!

… wohin man auch schaute und stieg, es krabbelte überall!

Man konnte gar nicht stehen bleiben, man musste durchlaufen – um zum nächsten, dem geologischen Höhepunkt zu kommen: EDELSTEINE!

Welche? GRANATE – siehe Infoblatt-Granate!

Begeistertes Staunen: Edelsteine über Edelsteine ...

Begeistertes Staunen: Edelsteine über Edelsteine …

... ihre Härte wird mit dem Geologenhammer getestet ...

… ihre Härte wird mit dem Geologenhammer getestet …

... und die Kinder sammeln mit Begeisterung!

… und die Kinder sammeln mit Begeisterung!

P1080620_kleinP1080619_kleinP1080611_kleinEndlich nahe unseres Ziels, dem Gleinalmschutzhaus – kurz davor gab es eine ausgiebige Rast an den Nebenquellen der Kainach, auf der Prentlalm. Leider waren keine Lipizzaner zu entdecken!

Bei der Rast an den Quellen der Kainach - am Brendlstall. Bald ist es geschafft!

Bei der Rast an den Quellen der Kainach – am Prentlstall. Bald ist es geschafft!

Die Kinder springen ...

Die Kinder springen mutig …

... durch die Brennnesseln - um ihre müden Beine wieder zu beleben!

… durch Brennnesseln – um ihre müden Beine wieder zu beleben!

... und danach gibt´s beruhigende Massagen ... oder kühlendes Wasser aus der Wasserflasche!

… um danach beruhigende Massagen zu empfangen … oder die Nesseln mit kühlendem Wasser aus der Wasserflasche zu besprühen!

Endlich auch Heidelbeeren - oben, nahe des Gleinalmschutzhauses! Hier stärken sich alle mit Genuss!

Und endlich gibt es auch Heidelbeeren – oben, nahe des Gleinalmschutzhauses! Hier stärken sich alle mit Genuss!

Und nun kommen auch die letzten am Ziel an! Wie schön!

Und nun kommen auch die letzten ans Ziel! Wie schön, geschafft!

Doch noch ist der Tag nicht zu Ende. Nach dem herzlichen Empfang durch die Pächter des Schutzhauses, Anne und Christian, richten sich die Kinder zuerst einmal mit Begeisterung im Lager ein – und nach einem köstlichen Schmaus (Kraftsupperl und Kaiserschmarrn), beobachten die Kinder mit unserer Biologin Ismene die vielen Schwalben, die auf der Rückseite des Schutzhauses nisten (Infoblatt-Schwalben) – und später im Dunkeln nachtaktive Insekten an der Lichtfalle (Ismene hat die 6 kg schwere Batterie in ihrem Rucksack mit all den anderen Utensilien den Berg heraufgetragen! DANKE!) und wir versuchen auch mit dem Fledermausdedektor, den Flug der stillen Flitzer hörbar zu machen! Doch es gibt kaum welche … Danach dauert es im Lager einige Zeit, bis das übermütige und laute Tollen einer tiefen und entspannten Ruhe wich.

Die Kinder an der Insektenlichtfalle!

Die Kinder an der Insektenlichtfalle …

Dr. Fertschai beim Bestimmen einiger Nachtfalter ...

… und Dr. Fertschai bestimmt mit den Kindern einige Nachtfalter …

3. TAG des zweiten Teams der Sommerwoche 2019 in Übelbach

Der 3. Tag (Mittwoch, der 21. August 2019) war den Schwerpunkten Hydrologie und Biologie gewidmet. Bericht und Fotos: Angelika Riegler, MSc. (Die Fotos bitte anklicken, um sie zu vergrößern!)

Am Abend des Vortages, obwohl schon müde vom Wandern, meinten Leon und Florian: „Was wir uns wirklich noch wünschen würden ist, hinauf, zum Ursprung des Übelbaches zu gehen! Dorthin, wo mein/unser Bach entspringt! Dort waren wir noch nie!“ Und da konnte ich (Angelika Riegler) den Kindern sagen: Genau das ist für morgen geplant! Da machten sie große Augen und die Freude war riesengroß!

Und so begaben wir uns am frühen Morgen des dritten Tages, gleich nach dem Frühstück, auf den Weg zur Quelle des Übelbachs. Es war bewölkt, nebelig, kühl – fast kalt und windig, aber wir marschierten tapfer und eiligen Schrittes dahin – fast isohypsenparallel (entlang einer Höhenlinie) – also fast eben bzw. nur leicht ansteigend, den Hang des Speikkogels entlang, unter dessen Gipfel (1988 m) auf ca. 1840 m Seehöhe der Übelbach  entspringt. Unterwegs kamen wir an einer gefassten Quelle (Brunnen) für das Gleinalmschutzhaus vorbei, der Boden war überall nass und sumpfig. Denn entlang dieses Weges entspringen viele kleine Quellen (Infoblatt Quellen), deren Wasser in kleinen Bächlein dem Übelbach zufließen. Unterirdisch befindet sich hier eine wasserstauende Schicht, weshalb das Grundwasser an vielen Stellen austritt (Quellhorizont). Wir eilten weiter und über uns, entlang des Bergkammes, begleitete uns eine große Schar Gämsen. Sie waren, wie wir, in diesen nebeligen Morgenstunden eilig unterwegs und blieben manches Mal stehen, um uns achtsam zu beobachten!

Die Silhouetten der Gämsen entlang des Bergrückens ...

Die Silhouetten der Gämsen im Nebel entlang des Bergrückens …

Und hier gab es Heidelbeeren, Heidelbeeren, Heidelbeeren … weshalb es für einige der Kinder schwierig wurde, überhaupt noch weiter zu gehen. Die Gelegenheit war zu verlockend, inmitten der Heidelbeersträucher zu sitzen und nach Lust und Laune die aromatischen Beeren zu naschen! Und das mit diesem herrlichen Blick über die Weite der Südoststeiermark! So blieben vier der Kinder mit Dr. Ismene Fertschai dort und genossen die süßen Früchte.

Heidelbeeren, wohin man schaut ...

Heidelbeeren, wohin man blickte …

P1080806_kleinDoch die Mehrheit der Kinder entschied sich gemeinsam mit Angelika für den Gipfelsturm – sie kraxelten, rutschten und arbeiteten sich mühsam die Erosionsrinne des Übelbaches hinauf, sich am feuchten Gras festhaltend. Der Wind blies heftig, Nebel fiel ein, um dann immer wieder von einem Windstoß zerrissen und hinweggefegt zu werden, um die Sicht freizugeben! Ein großartiges Schauspiel!

Der steile Weg hinauf entlang des Baches ...

Der steile Weg hinauf entlang des Wildbaches …

Die ersten der Kinder sind schon oben angelangt, im Nebel, im Nieselregen ...

Die ersten der Kinder sind oben angelangt, im dichten Nebel kaum zu sehen – wie die flinken Gämsen auf dem Bergkamm  …

Hurra, geschafft! Endlich sind wir alle oben!

Hurra, geschafft! Endlich sind alle oben angekommen!

Über der Quelle - das Wasser dringt direkt unter dem Stein hervor ...

Hier stehen die Kinder genau neben und über der Quelle – das Wasser dringt direkt unter dem Stein hervor, um dann fröhlich über eine darunterliegende Felsplatte zu rieseln …

Wasser ist elementar – die Freude war groß! Der Übelbach ist in seinem Ursprung ein kleines, leise flüsterndes Mini-Bächlein – aber innerhalb kürzester Zeit springt er laut und stürmisch bergab. Denn von allen Seiten fließt das Wasser zusammen und es formt das Bachbett, das Tal, Schluchten und Klammen. Und die Überlegung: Wie ist das überhaupt möglich, dass das Wasser immerfort fließt? ist immer wieder aufs Neue faszinierend. Der Berg als Wasserspeicher – und auch wenn es so lange nicht regnet wie dieses Jahr, so fließt das Bächlein doch … (Infoblatt Gewässernetz). Der Wasserkreislauf ist den Kindern vertraut – doch eine Wiederholung dieser großartigen Umwandlung von Energie, dem beständigen Wandel des Wassers in seine Aggregatzustände (Infoblatt Aggregatzustände) und der Bedeutung der Sonne in diesem System als Energiespenderin, ist immer wichtig! Sowie das Bewusstsein, dass Energie nie verloren geht … das haben wir später am Weg, beim Krafthaus Waldstein (Fam. Liechtenstein), dem „Energieumwandler“ für das Gleinalmschutzhaus, überlegt.

Denselben Weg bergab zurück zu gehen wäre zu rutschig gewesen, daher liefen wir direkt von der Quelle über die Weiden und etwas unterhalb des Gipfels – anfangs wieder fast höhenlinienparallel bzw. nur leicht bergab in Richtung Schutzhaus, bis wir auf den offiziellen Wanderweg auf den Speikkogel kamen. Von dort hüpften und sprangen die Kinder hinunter zum Gleinalmschutzhaus. Und obwohl uns der Wind um die Ohren und durch die Kleidung pfiff – erwärmten wir uns wieder. Dort angekommen, waren die Kinder erst so richtig hungrig – und die Reste des Frühstücks wurden mit Appetit verdrückt. Anne war so lieb und kochte auch noch literweise heißen Tee und brachte noch mehr Marmelade, Butter und Brot! DANKE!

Im schnellen Lauf hinunter zum Schutzhaus - im Bild sichtbar - und die Wallfahrtskirche Maria Schnee

Im schnellen Lauf hinunter zum Schutzhaus – im Bild sichtbar – und die Wallfahrtskirche Maria Schnee

Jedes Kind durfte sich noch ein Jausenbrot mit Käse oder Schinken richten – und dann ging´s wieder los – hinunter, den alten Almweg in Richtung Übelbach. Und Zauberei – auf einmal waren es nicht mehr 13 Kinder sondern eines mehr. Benjamin, der Sohn von Anne und Christian nahm ab diesem Tag an unserer Sommerwoche teil – so wie seine jüngere Schwester Nora die Gruppe der Jüngeren bereicherte. Das freute uns sehr!

Unsere nächsten Ziele waren ein Steinbruch (Wegkehre), ein kleiner Tümpel und das kleine Krafthaus, dessen Turbine vom Wasser des Übelbachs angetrieben wird und für das Schutzhaus Strom liefert. Man hat es gestern Abend gemerkt, die Netzspannung ist sehr wechselhaft, da der Wasserdurchfluss in diesem kleinen Kraftwerk nicht immer konstant ist – das Licht in der Stube wechselte beständig zwischen hell und etwas dunkler. Wir wollten zwar das Krafthaus mit Christian Koller vom Schutzhaus besichtigen, doch er hat sich entschuldigt – denn vorgestern, als es in der Nacht gewitterte, hat ein Blitz in die Turbine eingeschlagen und sie stand still. Alles war überschwemmt, da das zufließende Wasser überquoll und Christian musste noch in der Nacht ausrücken, um den Zufluss – irgendwo oberhalb am Bach – abzusperren. Er konnte die Turbine reparieren – daher gab es auch wieder Strom – aber im Krafthaus herrschte noch Chaos. Daher besprachen wir die Umwandlung der Energie nur kurz – und die Kinder wollten lieber mit dem Kescher Kaulquappen und andere Wassertiere aus dem kleinen Tümpel fischen und mit Dr. Fertschai bestimmen. Die Buben begeisterte der Steinbruch mit seinen unterschiedlichen Gesteinen. Der Test mit der Salzsäure ergab – hier gibt es kein kalkhaltiges Gestein.

Die Kinder vor dem kleinen Krafthaus Waldstein (Fam. Liechtenstein)

Die Kinder vor dem kleinen Krafthaus Waldstein (Fam. Liechtenstein), auf der Suche nach Fröschen und anderen Kleinlebewesen …

Am kleinen Tümpel ...

Am kleinen Tümpel …

... und hier werden kleine Wasserlebewesen gefangen und bestimmt!

… hier werden kleine Wasserlebewesen vorsichtig gefangen, bestimmt und wieder achtsam in ihren Lebensraum zurückgegeben!

Aug in Aug mit einer Kaulquappe!

Aug in Aug mit einer Kaulquappe!

Wasser und Steine, Tiere und WIR - unterwegs in der Natur werden all unsere Kräfte mobilisiert!

Wasser und Steine, Tiere und WIR – unterwegs in der Natur werden all unsere Kräfte mobilisiert!

Aber dann mussten wir doch wieder weiter …

Es ist angenehm kühl - und der Weg führt bergab, trotzdem sind alle schon recht müde!

Es ist angenehm kühl – und der Weg führt bergab, trotzdem sind alle schon recht müde!

Dazwischen nieselt es ein wenig - die riesengroßen Blätter der Gewöhnlichen Pestwurz (Petasites hybridus) geben Schutz!

Dazwischen nieselt es ein wenig – die riesengroßen Blätter der Gewöhnlichen Pestwurz (Petasites hybridus) geben Schutz!

Beim Schranken Hoyer trafen wir auf die Gruppe der jüngeren Kinder - sie machten es sich gerade gemütlich ...

Beim Schranken Hoyer trafen wir auf die Gruppe der jüngeren Kinder – sie machten es sich gerade gemütlich …

... und Schnitzen war bei den Großen wie den Kleinen immer aktuell!

… und Schnitzen war in diesen Tagen sowohl bei den Kleinen als auch bei den Großen immer aktuell!

Hier ist der gegebene Anlass, uns bei der Familie Liechtenstein zu bedanken – dass wir seit drei Jahren jeweils für einen Tag mit unseren Sommerferienkindern auf diesem wunderbaren Platz am Schranken Hoyer sein dürfen. Ein idealer Raum, in dem man der Natur intensiv begegnen kann: sie kennenlernen kann, in ihrer Wildheit und Schönheit, in ihrer Vielfalt und Unberechenbarkeit. Dass die Kinder sich hier in ihr erproben und bewusst wahrnehmen dürfen – bei Bachwanderungen, im Sumpf, auf umgestürzten morschen Bäumen, im Duft des feuchten Waldes und bei prachtvolle moosigen „Steinungeheuern“ – ein wunderbarer Ort zum Forschen und Entdecken, aber auch zum Träumen und Märchenerzählen, so wie im heurigen Jahr für das 1. Team. Danke, das ist wunderbar!

Und das 2. Team durfte mit unserem Transportbus die letzten 2 1/2 Kilometer zum Gasthof Preiss fahren … ein Spaß, den wir ihnen nicht verwehren konnten. Endlich angekommen, warten die Kinder hungrig auf das köstliche Erdäpfelgulasch von Gretl Preiss! Hmmmm …

Endlich angekommen im Gasthaus Preiss in Neuhof ...

Endlich angekommen im Gasthaus Preiss in Neuhof …

Das fertige Werk von Leon!

Das fertige Werk von Leon!

Heute wollten wir unsere Zelte unten am Bach, im Freien aufschlagen und dort übernachten – doch leider hat uns wieder das Wetter ein Schnippchen geschlagen. Schade – die Kinder hätten sich so sehr gefreut, wenn es diesmal geklappt hätte. Aber nachdem unser Lagerfeuer brannte, begann es zu nieseln … und wir danken sehr herzlich Gretl und Sepp Preiss, die so entgegenkommend waren und ihre Gaststube für uns frei räumten, damit die Kinder dort einen trockenen und warmen Schlafplatz hatten. DANKE!

Wie gemütlich ...!

Wie gemütlich war es hier …!

Und – wer gedacht hat, dass die Kinder nach dem langen Wandertag so sehr müde waren, dass sie gleich schlafen gingen – so wie dieses Foto oben zeigt – der hat sich wirklich geirrt! Die Fotos darunter sind der Beweis! Denn vor dem Schlafengehen ging es noch an den Bach …

Bilder ohne Worte:P1080911_klein P1080915_klein P1080916_klein
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P1080918_klein

P1080932_kleinDanach – ja danach wurde noch in der Gaststube das ruhige Spiel „Bandito“ gespielt, bis es dann endgültig still wurde …!