Haben wir in diesem Jahr in unseren Workshops die Welt um uns herum ganz bewusst, mit allen Sinnen und mit dem Blick nach vorne, nach rechts, nach links und auch nach unten zu erfassen und zu entdecken versucht, so richteten wir diesmal den Blick nach oben! Denn diese Frage bewegte und faszinierte uns beständig bei allem was wir taten: Was ist eigentlich da oben, wo befinden wir uns tatsächlich – zwar durch die Schwerkraft fest verankert auf unserem vertrauten Planeten Erde – aber wie sind wir eingebettet in dieses faszinierende große Ganze des Universums? Denn hat man sich nur ein einziges Mal die Zeit genommen und einen bewussten Blick in einen klaren, nächtlichen Sternenhimmel getan, ist man erfasst von dieser Größe. Nicht nur an Weite, an Raum sondern auch an unfassbarer Einzigartigkeit, die einen nicht mehr loslässt.
So sind wir auch bei diesem Workshop „Sterne gucken“ mit offenem Mund und erhobenem Blick dagestanden! Die Augen mussten sich erst an die Dunkelheit gewöhnen, erst dann zeigte sich die ganze Pracht – wie die vielen Milliarden Sterne der Milchstraße (Galaxie), in dem sich unsere Erde befindet und sich wie ein heller Bogen über den Nachthimmel zieht. Umgeben von Abermillionen kleineren und größeren Sternen, von denen wir einige bewusst fixiert, benannt und erklärt bekommen haben. Den Mond konnten wir diesmal leider nicht sehen (Mondaufgang am 6. 11. 2015 um 01:21).
Das Wetter hätte nicht schöner bzw. besser für unser Vorhaben sein können (kein einziges Wölkchen verdeckte die Sterne, es war auch wieder wesentlich milder als in den Tagen davor). Und so gelang dieser Abend zu einem großartigen Erlebnis, für das wir unserem Gast, dem Astrophysiker Univ. – Prof. Dr. Arnold Hanslmeier von der Universität Graz, sehr herzlich danken. Denn er hat uns zuerst mit einer Power-Point Präsentation vieles erklärt, uns faszinierende Aufnahmen gezeigt, Größen verglichen und Entfernungen vorstellbar gemacht. Er hat aber auch ein bisschen unser Wissen hinterfragt und uns sogar bei manchen Antworten ein klein wenig in die Irre geführt … aber er hat uns immer und immer wieder in Staunen versetzt. Wir haben viel gelernt, denn wir konnten ihm auch viele Fragen stellen, die uns schon lange am Herzen lagen, bis wir dann hinaus gegangen sind, in die finstere Nacht, um einige Blicke in sein Teleskop zu werfen. Ja, und da konnten wir z.B. den Polarstern als Doppelstern erkennen und die 2.538.000 Lichtjahre entfernte Andromeda-Galaxie als kleinen milchigen Kreis (ca. 1 Billion Sterne), die sogar bei ganz idealen Verhältnissen mit freiem Auge zu sehen ist (wenn man weiß, wo sie ist!). Aber ist das alles auch vorstellbar? Diese Entfernungen, diese Weiten, diese unglaubliche Anzahl an Sonnen (denn alle Sterne sind selbstleuchtende Sonnen), diese Kräfte, diese Energie … nein, nicht wirklich, obwohl wir wissen, dass es so ist!
Porf. Hanslmeier versucht für uns das Universum anhand vieler Vergleiche und mit „Händen und Füßen“ erfassbar zu machen … und er hätte es nicht besser machen können! Eine Stunde lang horchten ihm 17 Kinder und einige Eltern konzentriert und ernst zu, fragten, antworteten … es war einfach spannend und wir lernten viel. DANKE!
Univ.-Prof. A. Hanslmeier mt Teleskop, unseren Wasserforscherkindern und einigen Eltern