Es war der strahlendste Herbsttag, die Sonne lachte am blitzblauen Himmel und es war im Gegensatz zu den letzten Tagen herrlich bzw. fast zu warm! Leider umhüllte uns am Bach schon bald wieder der Bergschatten… aber es war so spannend, dass wir das gar nicht bemerkten.
„Was hast du gefangen“ … „lass einmal sehen“ … so ging es beständig hin und her!
Und wieder haben wir die „Unterwasserwelt“ des stark strömenden Übelbachs bewussst entdeckt und es wurde für uns bisher unbekanntes Leben sichtbar! Es war wirklich aufregend! Die Piratenspinnen (Pirata piraticus) haben sich in ihren „Gefängnissen“ jedoch nicht sehr wohl gefühlt, sie stritten sich und kämpften miteinander, weshalb wir sie bald wieder in ihre Freiheit entließen!
„Siehst du die da oder hier …“wie sie blitzschnell über das Wasser laufen kann“ – und eine etwas kleinere Spinne formte eine Luftblase und tauchte mit ihr unter! Faszinierend … denn so kann eine Spinne, die eigentlich kein Wassertier ist (sie besitzen keine Kiemen), lange Zeit unter Wasser bleiben und sich auf Jagd begeben!
Es ist so spannend! Gemeinsam mit Lisi und Angelika ging es dann noch an´s Mikroskopieren … und der Mini-Wasserfloh war auf einmal ein dicker, großer Kerl mit Antennen!
Im Mikroskop auch tatsächlich etwas zu sehen, ist gar nicht so einfach … und das „Ah jaaa, jetzt sehe ichs!“ war jedes Mal ein freudiges Ereignis. Schon müde und hungrig, hat uns ein freundlicher Übelbacher süße, ungespritzte Äpfel gebracht, über die wir uns sehr freuten! Ein herzliches Dankeschön!!
Wieder am Bach, haben wir mit Lisi Nachschau gehalten, ob sich diesmal in die etwas größeren Reusen als vor einer Woche, ein kleiner Fisch hat locken lassen? Aber nein, wir hatten leider auch diesmal kein Glück bzw. die Forellen waren wahrscheinlich einfach viel zu satt und verschmähten daher unsere Köder!
Anschließend haben wir gemeinsam die Lebensweisen der Tiere überlegt sowie ihre Metamorphosen, die manche Insekten vom Wasserlebewesen zu geflügelten Tieren vollziehen und auch – ihre Stellung in der Nahrungskette. Fressen und gefressen werden … und da war die große Steinfliegenlarve, die wir gefangen haben, ein ganz besonderer Räuber! Fasziniert haben uns auch wieder die fein-säuberlich geklebten und so unterschiedlichen Köcher der Köcherfliegenlarven und …
… Lilia schaut sich die Larvenhülle einer Libelle ganz genau an! Man sieht die Stelle am Rücken, an dem die Große Königslibelle (Anax imperator) der Hülle entflogen war und somit ihren Lebensraum Wasser gegen den Lebensraum Luft ausgetauscht hat! Unglaublich!
Zur besseren Erinnerung haben die Kinder die Tiere noch zeichnerisch festgehalten, wofür sie noch einmal ganz genau beobachtet werden mussten!
Alle Bilder sind kleine Kunstwerke geworden! Hier als Beispiel die Zeichnung des Wasserforscherkindes Zoe (6 Jahre alt). Wunderschön!